Beschreibung
Fahne Erstes Bataillon Seidentuch, waagerecht geteilt zu Orange, Weiß und Schwarz. Goldfarbene Bemalung: Mittig ein aus zwei Lorbeerzweigen gebildeter, offener Kranz, unten von einer Schleife gehalten. Im Kranz drei Textzeilen. In den Tuchecken jeweils eine brennende Granate mit zwei Blitzsymbolen. Die Gestaltung avers und revers ist bis auf die Textzeilen identisch. Objektmaß: ca. 162 x 158 cm. Geschichte Nach der Völkerschlacht zu Leipzig besetzten die Alliierten das mit Napoleon I. verbündete Großherzogtum Frankfurt. Dessen Verwaltung wurde einem Generalgouverneur übertragen, der die Aufstellung von je drei Linien- und Landwehr-Bataillonen anordnete. Das 1. Bataillon der Linie war von Februar bis Juli 1814 ebenfalls in Frankreich im Einsatz: – Besetzung von Lyon, – Belagerung von Grenoble. Kurz nach der Rückkehr wurde das Bat. (ebenso wie das 1. Landwehr-Bat.) aufgelöst; die Soldaten wurden teils nach Bayern überwiesen, der bayerischen Inbesitznahme von Aschaffenburg entsprechend, teils auf die vier übrigen Bataillone des General-Gouvernements verteilt. Farbgebung Nach v. Heyden verweisen die Bandfarben (schwarz, weiß, gelb, orange) eines von Fürst Heinrich XIII. Reuss älterer Linie, k.k. österr. Generalfeldzeugmeister, als General-Gouverneur (Feb. 1814 bis Juli 1815) gestifteten Ehrenkreuzes für die Offiziere der Linie auf die Landesfarben von Rußland, Österreich und Preußen, also die Verbündeten gegen Napoleon I. Ebenso ist vermutlich die Farbgestaltung der Bataillonsfahne zu erklären.
Provenienz: Museum Schloß Burgk, Saale-Orla-Kreis, Thüringen. Mit freundlicher Freigabe, Okt. 2018.